Geschichte

Die Thorlande oder ehemals Süd-Düsterthor waren wie Aturien und viele andere Länder der langobardischen Halbinsel vor vielen Jahrhunderten Bestandteil des Großen Reiches des Südens, somit kann man sie als Bruderstaaten bezeichnen. Doch das glorreiche Großreich ging unter und die Länder des Südens bildeten ihr eigenes Staatswesen aus.

Der Name Düsterthor stammt ursprünglich von den Bergen, die im Norden in zwei Gebirgszügen mächtig emporragen und sich auf dem Weg in den Süden immer weiter  annähern bis sie zu einem gewaltigen Massiv verschmelzen, durch das es nur wenige Pfade in die fruchtbaren südlichen Ebenen gib. Auf diesen Wegen ragen links und rechts die Berge so hoch hinauf, dass man die Sonne kaum noch sieht und  man das Gefühl bekommt  ein düsteres Tor zu passieren.

Im damaligen Süd-Düsterthor lag die Macht in den Händen der Barone, die aus ihren Reihen einen Fürsten wählten und sich selten Eins waren.

Durch die ständigen Auseinandersetzungen der Kriegsherren konnte das Land nicht so aufblühen wie seine Nachbarstaaten. Während rund um, in den anliegenden Ländern, der Handel erblühte und kultureller Aufschwung Einzug hielt, blieb Süd-Düsterthor im Gegensatz zu Aturien ein ärmliches Land.

Doch sowohl Aturien wie auch Süd-Düsterthor erhoben Anspruch auf ein Gebiet namens Dysterwald, in welchem viele Rohstoffe aber auch lichtscheues Gesindel, wie Skaven, Werwölfe und Drows, zu finden sind.

Um den Frieden zwischen den Bruderstaaten zu waren, zogen sich beide Parteien aus ihm zurück und der Dysterwald wurde zum Niemandsland.

Durch die Gründung der Südhanse im Jahre 998, der sich fast alle Nachbarländer Süd-Düsterthors anschlossen, stiegen die Preise für Handelsgüter enorm. Da die landwirtschaftlichen Erträge des kriegsgeplagten Landes nicht ausreichten und durch die Preissteigerungen nur noch wenige Lebensmittel importiert werden konnten, brach bald im ganzen Land eine Hungersnot aus. Der Regent Süd-Düsterthors Fürst Johann von Bärenwacht berief die Barone zu Beratungen in die Hauptstadt Aguilea. Bei diesen Gesprächen kam bald der Unmut zur Sprache den man gegen die aturianischen Nachbarn hegte, welche zwar volle Kornkammern hatten, aber trotzdem, mit dem Handelsmonopol der Südhanse im Rücken, Wucherpreise verlangten. Es wurde eine verzweifelte Entscheidung gefällt, die Heere der Barone sollten sich vereinen und in einem schnellen Krieg die Kornkammern Aturiens plündern. Die Heere Süd-Düsterthors überschritten die Grenze nach Aturien. Nach anfänglichen leichten Siegen würde aber der aturianische Widerstand immer stärker und als auch noch Verbündete Reiche der Aturianer hinzu stießen, mussten die Dysterthorer einen bitteren Rückzugskampf fechten.

In ihrer misslichen Lage ereilte die Heerführer ein Angebot der Dunkelelfenstämme des Dysterwaldes, ein  Gebiet das nur wenige Menschen betreten und noch viel weniger wieder lebend verlassen. Die Drows boten Hilfe und Unterstützung gegen die Aturianer, auch Waffen und Nahrung wollten sie aus dem Osten der Mittellande von einem mit den Dunkelelfen verbündeten Reich liefern lassen. Welchen Preis sie dafür verlangten wurde nicht überliefert, jedoch das Fürst Johann das Angebot annahm.  Die Aturianer und ihre Verbündeten, die sich mühsam durch den Dysterwald kämpften würden mehr und mehr eingekesselt, nach vorn hatten die Dysterthorer die freie Ebene im Osten Aguileas fast erreicht, wo mit den Bergen im Rücken Vorräte und Nachschub bezogen werden konnten. Hinter den Aturianern hatten die Drows den Nachschub unterbrochen und forderten jede Nacht einen hohen Blutzoll. Das Kriegsglück schien sich abermals zu wenden, als eine aturianische Taktik  glückte, die eher aus Verzweiflung geboren war.

Eine kleine aturianische Flotte war von Eraclea aus losgesegelt und konnte ungehindert vor der dysterthorer Hauptstadt Aguilea an Land gehen. Aguilea, nur schwach besetzt viel nach zweitägigem Kampf.

Von ihrem Nachschub abgeschnitten und von 2 Heeren bedrängt zogen sich die Dysterthorer mit ihren Truppen etwas in die Wolkenberge zurück, um für die entscheidende Schlacht eine bessere Ausgangslage zu haben.

Aber den vereinten aturianischen Heeren hatten sie nichts entgegenzusetzen, die Schlacht ging für die Dysterthorer verloren.

Ein Teil der Barone geriet in Gefangenschaft, während Andere mit dem schwer verwundeten Fürsten fliehen konnten.

Die Aturianer waren die neuen Herren in Süd-Düsterthor und gliederten es als Provinz Thorlande ihrem Reich an. Der aturianische Kronprinz Elmo de Calerie wurde zum Verweser der Thorlande erhoben und schickte Truppen in die zwei größten Städte Wolfsthor und Aguilea, die dritte große Stadt Barsellowna wurde den Händen der Phönix-Company übergeben, die im vergangenen Kriegszug die Aturianer stark unterstützt hatte. Das Land Phönixthor ward gegründet.

Da die Thorlande  vor allem aus Bergen und Wäldern bestehen und diese sehr unwegsam sind beließen es die Aturianer bei der Besetzung der Städte und Patrouille der Ebenen. So blieben auch die Barone in ihren Ämtern nachdem sie den Eid auf den aturianischen Provinzherren abgelegt hatten, in ihren Ämtern, da die Aturianer erkannt hatten, daß es ihnen unmöglich war, ohne die nötigen Kenntnisse und Verbindungen, das Land ordentlich zu bewirtschafteten und zu regieren. Sie beließen es bei der Eintreibung von Steuern und einigen Expeditionen ins Hinterland, bei denen allerlei Lichtscheues Gesindel aufgespürt wurde.

Als der bisherige Provinzverweser der Thorlande, Kronprinz Elmo von seinem älter werdenden Vater, König Alboin an den Hof nach Calderon zurück gerufen wurde, erfolgte die Ernennung des friedonischen Adligen Tiberio de Gelmini, ein Jugendfreund des Kronprinzen, zu Elmos Nachfolger im Range eines Provinzverwesers.

Noch während der Überfahrt von Fridonia nach Aguilea ernannte der junge Tiberio 3 seiner Begleiter zu Thorländischen Grafen, die den Baronen vorstehen sollten.

Als die 7 thorländischen Barone nach dem Eintreffen Tiberios in Aguilea von dieser Begebenheit erfuhren, sannen einige von ihnen auf Verrat. In der Annahme der junge Tiberion wäre unerfahren und es wäre ein Leichtes ihn zu übertölpeln.

Die beiden nördlichsten Barone, Ludwig von Ehrenfels zu Wolfsthor und Gudrun von Falkenstein zu Nordfeld hatten sich zusammengetan um die aturianische Garnison in Wolfsthor zu erobern. Die schwer befestigte Garnison wurde im Morgengrauen von Thorländern überrascht und überrannt, denen Verräter die Tore öffneten, kein Aturianer überlebte das Massaker.

Tibero traf diese Nachricht völlig unvorbereitet, von ihm ausgesandte Kundschafter brachten die Nachricht das die Barone im Norden Heere aufstellten und damit in die Berge wollten. Auf den Aufruf der Mobilmachung kam von 2 thorländischen Barone die Zusicherung, die Gebirgspässe in den Norden zu besetzen und zu verhindern das Rebellen in den Süden strömen.

Von den 3 weiteren Baronen erhielt er die Nachricht sie werden so schnell es geht Truppen zur Unterstützung senden.

Tiberio entsandt Boten mit Beistandsgesuchen, die aus dem In-und Ausland mit Truppen beantwortet wurden. Die Aufgabe der Truppe war es einen Brückenkopf in den Norden einzurichten, auf das im nächsten Frühjahr die Armee die Rebellion niederschlagen kann.

Das Wichtigste war, das der Brückenkopf einen der Gebirgspässe in den Wolkenbergen beinhalte, denn wenn es den Rebellen gelänge sich in den Bergen festzusetzen, und die Pässe zu blockieren, wäre es schier unmöglich in den Norden vorzudringen.

Der Expeditionszug traf auf unerwarteten Widerstand, nicht nur die Lehnsherrin des Gebietes, Elisabeth von Hohenstein, Baronin von Felsengrat, war wenig kooperativ, die Expedition wurde auch von Dunkelelfen angegriffen, die sich in einer von ihnen eroberten Zwergenmine eingenistet hatten. Die Dunkelelfen konnten besiegt werden und mit der Baronin konnte man sich einigen, allerdings erreichten die Aturianer hier das erste Mal Gerüchte das Fürst Johann von Bärenwacht, den man für tot wähnte, wohl im Exil noch am Leben sei und eine Rückkehr anstrebe. Inwieweit er mit dem Aufstand verwickelt sei war noch unbekannt.

Auch wurden Berichte vernommen nach dem in diesem Gebiet die Rebellen das Reichsschwert Süd-Dysterthors bergen konnten und damit in den Norden entkommen seien.

Aufgrund der mangelnden Entsendung von Truppen durch die Aturien gegenüber loyalen Thorländischen Barone musste die Rückeroberung des Gebietes immer wieder verschoben werden und steht noch bis heute aus.

Eine weitere Expedition über zwei Jahre später konnte einen Thorländischen Heertrupp so lange aufhalten bis Verstärkung eingetroffen war und der Feind sich ins Gebirge zurückzog. Während dieser Ereignisse gelang man an Informationen die belegen dass Johann in den Norden zurückgekehrt ist und sich an die Spitze der Rebellion gestellt hat, wohl nicht ganz im Einverständnis der dortigen Barone. Seine alten Verbindungen zu den Dunkelelfen scheinen weiter zu bestehen.